Mittwoch, 15. Mai 2013

Zwei Länder - ein gemeinsames Ziel

Miteinander unterwegs

Historisch bedeutsamer, aber wenig frequentierter Jakobsweg.
Gut ausgebaute Wege durch grüne Landstriche entlang der Atlantikküste
Portugal und Galicien abseits des Tourismustrubels - so erwartet uns der 5. Camino in Portugal & Spanien.

Die portugiesische Route führt uns durch reizvolle Dörfer, Schatten spendende Wälder und vorbei an Meeresbuchten. Wir erleben eine vom Tourismus weitestgehend unberührte Region. Wegen der verhältnismäßig geringen Steigungen gilt diese Jakobsweg-Variante als die einfachste und bietet sich für „Pilger-Neulinge“ geradezu an.
Der Caminho Portugués wartet mit den wichtigsten Zeugnissen vom Wirken des Jakobus auf! An vielen Stellen ist die Pflasterung der historischen Römerstraße Via Romana XIX noch sichtbar.

                                                                                                         VUELTA  Pilgertouren


Es ist soweit! Die Herbergen, Hostals, Flüge usw. sind gecheckt und gebucht worden. Mit der entsprechenden Aufmerksamkeit konnte der Hinflug mit Air Berlin und der Rückflug mit Rynair rechzeitig gebucht werden.

Wir betrachten die Caminho Portugués-Reise  wie den Bau eines Hauses. Ein richtiges Fundament erleichtert die Planung. Weiterhin kommt uns zu Gute, dass wir keine Neulinge  auf dem Camino sind.

Geprächstoff haben wir jeden Tag für den gemeinsamen Weg.



AUFBRUCH
Wir gehen unseren Weg im Kreis derer, die vor uns gepilgert sind.

.... der Weg, der auf unsere Füße wartet, ist ein tausendjähriger Weg.

Mach Dich bereit, brich auf. Schau nicht zurück, denn Deine Zeit ist da.

Geh unbeschwert, lass los. Nimm ins Gepäck die Sehnsucht nur und Gottvertrauen.

Sie sind nicht schwer. Und später werden sie Dich tragen in der Dunkelheit. Halt Deine Augen offen unterwegs. Verborgene Zeichen warten schon auf Dich. Verschließ die Ohren nicht. Nur in der Stille ruft die Stimme zärtlich Deinen Namen.

Wer ruft? Geh einfach mit. Du wirst es unterwegs erfahren.

.... ein paar Minuten der Stille zur richtigen Zeit können mehr Glück bedeuten als die schönste Urlaubsreise.

So haben auch wir gedacht als wir für den April einen kostengünstigen "Gabelflug" ab Köln / Santiago de Compostela gebucht haben.

Abflug Santiago de Compostela


Es beginnt die Zeit der Orientierung, die Zeit der Überlegungen und der Überraschungen.

Fragen über Fragen warten auf einen. Besonders wertvoll ist das Gespräch mit den Personen die bereits schon einmal auf dem Jakobsweg waren. Mein bester Berater ist meine Frau! Gemeinsam sind wir auf dem Camino France gepilgert.

Besonders bei Pilgern mit begrenztem Zeitbudget wird der Caminho Portugues immer beliebter, da die Strecke ab Porto in ungefähr zehn Tagen zu schaffen ist. Geradezu ideal, wenn man nur zwei Wochen Urlaub zur Verfügung hat.

"Neueinsteiger"finden unter  http://www.jakobusfreunde-paderborn.eu/  die wichtigsten Informationen.

Immer dann; wenn auch ich nicht mehr weiter weiß, klicke ich mich ein.  


Trainingsaufbruch:

"Der Weg ist das Ziel"

Sicherlich kann man dies so sehen! Ohne Fleiß kein Preis! Wir stehen auf dem Standpunkt, dass wir uns nicht erst auf dem Weg an die Belastung gewöhnen möchten nein, wir pilgeren mit dem Rucksack (8 kg) in unserer Region. 3 mal in der Woche sind wir unterwegs mit Wanderschuhen und guter Laune. 30 Tage sind es noch bis zu unserem Start in Porto.

Zuversichtlich blicken wir auf den Camiho Portuguès und den Camino Finisterra.

Unterkunftsorte mit den entsprechenden Etappen

Anreise mit airberlin von Köln / Bonn
Palma de Mallorca - Oporto 3 : 30 h Flugzeit mit 1 h Aufenthalt in Palma

Metro   mit der Linie E ins Zentrum von Porto Haltestelle Trindade

Rückreise erfolgt mit Ryanair von Santiago de Compostela nach Frankfurt - Hahn  2 : 30 h Flugzeit

Busfahrt von Hahn Busbahnhof mit dem FLIXbus  nach Köln / Hbf ca.
 2 : 30 Uhr Fahrzeit




"Meer" als Pilgern

Ich lade Dich ein zur Auszeit, zum Verweilen, um Ruhe und Kraft zu finden, für DEINEN Weg.


Diesen Weg wählst du nicht. Er ruft dich. Er nimmt dir alles und gibt dir hundertfach zurück

Beate & Wolfgang vor der Abreise in der heimischen Basilika


Porto! Unsere Pilgerreise beginnt....

... über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein
... so fieberten auch wir unserem Start "Caminho Portugues"  mit airberlin über Palma de Mallorca dem AEROPORTO FRANCISCO SÀ CARNEIRO entgegen. Nach einer kurzen Orientierung vor Ort ging unsere Reise weiter mit der Metro   (Linie E) zum Bahnhof Trindale in der Stadtmitte. Beim Fahrkartenkauf  € 2,30 waren die hilfsbereiten Portugiesen zur Stelle. Wir schnallten den Rucksack auf und gingen 10 Minuten zu unserem vorgebuchten Hotel Pao de Acucar http://www.residencialpaodeacucar.com/en/index.html   in der City.

Frühstück a.d. Dachterasse   Hotel Pao de Acucar   (Poro)
Schnell stellten  wir fest, dass Porto eine bezaubernde Stadt ist die auf der Anhöhe an der Mündung des Flusses Douro unweit vom Atlantischen Ozean liegt.
Sie gehört aufgrund ihrer historischen Gebäude und bemerkenswerten Denkmäler zum UNESO Welterbe.
Zu den Highlights der "heimlichen" Hauptstadt gehören die beeindruckende Kathedrale , der Torre dos Clèrigos und die berühmten Portweinhäuser die den Hang von Vila Nova de Gaia dominieren. Auch wenn die Stadt weitgehend industrialisiert ist, bietet Porto eine unwiderstehliche Synthese aus historischen und modernen Sehenswürdigkeiten. Es lohnt sich, nicht nur für Pilger, den Altstadtkern einmal zu besuchen.

Portweinschiffe a. d. Douro
Transportschiffe vergangener Zeiten die den Wein zur Weiterverarbeitung aus der Weinregion über den Douro nach Porto brachten.

Die Pilger Beate & Wolfgang gehören "vermutlich" der heutigen Zeit an und genießen den Vino Tinto auf ihre Weise oder Reise?

Im Hintergrund die Bogenbrücke Ponte Dom Luiz I die die Städte Porte und Vila Nova de Gaia verbindet.


Im Zentrum der Altstadt und schon von weiten ist die Kathedrale mit den 2 Türmen sichtbar.

Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut; denn vom romanischen Charakter ist nur wenig geblieben.

Baubeginn im Jahre 1113. Sehenswert ist auch das im Querarm liegende Museum.

Weitere wertvolle Altare und Decken schmücken die Kirche.



.... eine unbeschreibliche Strassenbahnfahrt von Foz do Douro nach Porto sollte man nicht versäumen.
Die Bahn ist aus dem Jahr 1929 und dementsprechend laut und knarrend. Je nach Fahrtrichtung können die Sitzbänke mit einem Handgriff  umgeklappt werden. Dies Vergnügen kostet  € 1,45






"Kapella das Almas"
Ein klick auf`s Bild
und schon bist  auch Du in Porto

 Impressionen durch die Linse betrachtet




... für welchen Weg entscheidest Du Dich
Wir haben uns für einen Cafe con Letche entschieden


... die Altstadt von Porto

Der erste Tag am Atlantik
Nach den Tagen der Anreise und den historischen Überraschungen  ging es jetzt tatsächlich auf den Caminho      Um nicht gleich durch das Industriegebiet zu pilgern haben wir die Metro  Linie A (€ 1,95) bis zur vorletzten Haltestelle Mercado genommen. Über eine Zugbrücke führte  die sehr gut ausgeschilderte Strecke an den Atlantik.

Praia Boa Leuchtturm
23 wunderschöne Pilgerkilometer, teilweise auf Holzstegen, begleiteten uns bis Vila do Condo www.viladoconde.pt  Wir können nur empfehlen die Variante entlang der Küste zu gehen.


Es befinden sich viele Bar`s  auf der Strecke und man bekommt "fast" immer die Möglichkeit ein Cafe con Letche am Atlantik unter blauen Himmel und Sonnenschein  zu genießen. Nachdem wir 6 Stunden gepilgert sind, errichten wir unser vorgebuchtes Ziel http://www.estalagemdobrazao.com/  in Vila do Conde

Nau em Vila do Conde

Vila do Conde mit dem ehem. Kloster
Unser Weg führt  heute zurück auf die alte Pilgerstrecke von Porto nach Santiago. Die gut ausgeschilderte  Strecke führt  in das kleine Dorf Rates

                                                                                        Romanische Kirche von Rates

Auf dem Weg hinaus aus Rates passieren wir wunderschöne Wege, lichte Wälder und Weinstöcke bis zur nächsten Ortschaft Pedra Furada.




Schöne Kachelbilder begleiten nicht nur den Weg nach Santiago sondern auch nach Fatima dem wichtigsten Wallfahrtsort in Portugal und einer der wichtigsten römisch - katholischen Kirchen.

Sicherlich erinnerst du dich noch an den Wegweiser in Porto an der Kathedrale.









... als Erinnerung ein klick auf das Bild und schon vergrößert sich nicht nur die landschaftliche Perspektive

Nach den  kleinen Ortschaften Pereiro und Barcelinhos erreichen wir nach fast 30 km das Ufer des Rio Càvado den wir  über die alte Steinbrücke aus dem 15. Jahrhundert überqueren.

Barcelos m. d. Steinbrücke 15. Jahrhundert
Die Geschichte vom Hahn

Im finsteren Mittelalter machte ein Pilger auf dem Weg nach Santiago in Barcelos halt. Hier wurde gerade der Diebstahl von Silber beklagt und so wurde der Pilger als Dieb verhaftet und zum Tode am Galgen verurteilt. 
Während unserer Durchreise konnte kein Diebstahl festgestellt werden. 
Kurz vor seiner Hinrichtung rief der Pilger voller Verzweiflung aus: Wenn ich die Wahrheit gesprochen habe , wird der vor euch liegende Festschmaushahn anfangen zu krähen; wenn die Schlinge um meinen Hals gelegt wird. .... so war es dann auch und der Richter hatte einsehen und und löste die Schlinge. Der Pilger konnte so, wie auch wir, seine Pilgerreise nach Santiago de Compostela  fortsetzen. Seitdem gilt der Hahn als portugiesisches Glückssymbol.

Am 25. April durften wir mit den Portugiesen den Nationalfeiertag feiern der ganz besonders in Barcelos geehrt wurde.
Pilgerfreunde aus Portugal in Barcelos





Die Bom Jesus ist eine freistehende Kirche in Barcelos. Die im 17. Jahrhundert erbaute Kirche glänzt durch ihre Granitkuppel und einem prachtvollen barocken Baustil. Die Kirche ist komplett mit Marmor ausgestattet, zudem sind die verschiedenen Altare vergoldet.





Unser Quartier ist unter 
www.hoteldoterco.com zu erreichen.

Wir hatten einen erlebnisreichen Aufenthalt in der Stadt und Portugal von der besten Seite kennen gelernt.

Nach dem Frühstück, dass es schon um 7:30 Uhr gab, konnten wir zu neuen Taten aufbrechen.


Über die Hügel des Minho
Die heutige Etappe ist mit 33 km in hügeliger Landschaft angegeben. Sie führt uns aus dem Tal bei Barcelos hinauf auf die Höhen Portela und dann in das fruchtbare Tal des Rio Neva. Auf kleinen Straßen pilgerten wir durch Weinberge und kleine Wälder um nach 23 km in das Tal des Rio Lima zu kommen. Nach der harten Etappe gelangen Beate & Wolfgang an den Fluss Lima. Schon von weiten sehen wir die römische Brücke und das mittelalterliche Städtchen Ponte de Lima. Wir suchten erst einmal unser Quartier http://www.inlimahotel.com/lang/pt/default.aspx duschten uns und haben die Wäsche gewaschen. Egal auch wenn wir kaputt waren, die Stadt ist zu schön um sie am Wegesrand liegen zu lassen.

Das Pilgern ist eine Art Waldspaziergang -
 man muss nur ein bisschen auf den Weg achten
und kann bedenkenlos die Schönheit genießen.

...am Wegesrand liegen gelassene Naturschönheiten
 aus dem "Mittelalter"
...jung und alt suchen nach dem richtigen Weg
man betrachtet die Schuhe ....





 Immer noch auf dem Weg nach Ponte de Lima

Sonne 30 ° C , blauer Himmel
und kein Schatten



Wenn du möchtest "klicken" wir uns einmal in der mittelalterliche Stadt Ponte de Lima durch

 Zur Information sind im Mittelalter schon die Pilger gegangen 
und haben nach dem weiteren Pilgerweg gefragt.





Steile Anstiege, Kreuze und Brunnen


18,5 km ist die Pilgeretappe von Ponte de Lima nach Rubiàes. Beate & Wolfgang haben festgestellt, dass es eines der schönsten Abschnitte auf dem Weg nach Santiago ist. Die Strecke ist zwar recht kurz, bietet aber einen steilen Anstieg auf den höchsten Punkt der Strecke an



Wir stoßen nach einem romantischen Wegstück auf eine alte Kopfsteinpflasterstraße. Bald geht die romantische Wegstrecke in ein stark zerfurchten, von Quadern übersäten  Bergpfad.der ständig an Höhe gewinnen lässt.






Kurz nach der Gipfelerstürmung kommen auch schon unsere Pilgerfreunde aus Portugal.

Die Steine unserer Enkelkinder  finden natürlich auch hier ihren Platz und wieder ist der Rucksack etwas leichter geworden.

Am Steinkreuz
Cruz dos Franceses liegen hunderte von Pilgersteinen die für jeden Pilger eine andere Bedeutung haben. Das Kreuz ist auch als Cruz dos Mortos bekannt und weist auf Kampfhandlungen des napoleonischen Krieges an dieser Stelle hin. Längst ist nicht nur unter uns Pilgern Frieden eingekehrt.

Das Glück des Pilgerns besteht nicht darin, wenig oder keine Schwierigkeiten zu haben,
sondern sie alle siegreich und glorreich zu überwinden.

... gemeinsam und glücklich sind die Portugiesen und die Deutschen
 auf der Tiefebene wieder angekommen ...
Hier trennen sich die lange Zeit gemeinsamen Wege; denn hier haben wir die Casa  Oliveirinha  gebucht. http://www.casadaoliveirinha.com/ (wenn du möchtest darfst du dich gern einmal durch die Casa klicken) Wolfgang hatte Geburtstag und das sollte besonders auf dem Caminho Portuguès gefeiert werden. Etwas Besseres konnte Beate für ihre Pilgerbegleitung  nicht aussuchen.



Maria Josè u. Fernando begrüßten uns sehr herzlich und luden  nicht nur zum Kaffee ein,
 nein auch zum Abendessen.

Gemeinschaftsraum in der Casa
Den kleinen Umweg vom Caminho ca 1 km haben wir gern in Kauf genommen;
 denn Agualonga liegt vor der Herberge von Rubiás

Die schönste Freude ist immer da,
wo man sie am wenigsten
erwartet hat.

Spanien ist nicht mehr weit!
Heute geht es bis Valenca einen Steinwurf von der Grenze entfernt. Der Tag geht durch die letzten Höhenzüge in Portugal bis es  ins Tal des Rio Pedreira hinabgeht und wir über die Ebene  bis Valenca kommen.




 Plötzlich stehen wir vor riesigen Verteidigungsmauern aus dem 13. Jahrhundert.


Der zunehmend, als beliebte Station der Jakobspilger, auf dem Weg ins nahe gelegene Santiago de Compostela bekannte Ort erhielt 1262 den heutigen Namen von König D. Afonso III. im 14. Jahrh. erfuhr Valenca bedeutende Erweiterungen an den Festungsmauern. Im Restaurationskrieg wurde die Festung erneut ausgebaut und der Ort widerstand von 1657 - 1668 mehrmaligen spanischen Anstürmen.




Wir verschanzten uns schon vor den Festungsmauern in unserem Quartier Lara  www.hotellara.com

Aus dieser Stellung haben wir die Eroberung der Stadt in Angriff  genommen. Uns lag Valenca zu Füßen; denn sie hat weiß geflaggt.
Friedlich konnten wir uns den historischen Schätzen der Stadt nähern.

Mit dem Fahrrad haben wir unsere Botschaft der Stadt Valenca übermittelt und gleichzeitig dem Land Portugal und den Menschen "Danke" für ihre Gastfreundschaft gesagt. Besonderen Dank auch an dem Personenkreis die für die sehr gute Ausschilderung gesorgt haben.

Obrigado e adeus Portugal

Glück liegt nicht darin, dass man tut,
was man mag, sondern mag, was man tut.

Buenos días España
... so wurden wir begrüßt als wir in Tui die spanische Grenze über die internationale Brücke erreichten.




... noch lächerliche 115,454 km bis auf die Plaza Obradoiro in Santiago de Compostela vor der Kathedrale.


Tui ist eine spanische Grenzstadt. Sie bildet den wichtigsten Grenzübergang zu Portugal. Die Grenze verläuft im Fluss Rio Mino an dessen rechten Ufer die Stadt Tui liegt. Am linken Ufer befindet sich, wie schon beschrieben, Valenca. Ein Besuch in der Kirche Iglesia de San Bartolomè sollte zum Pflichtprogramm gehören.

Nach den letzten Etappen liegt heute wieder ein längerer Tagesmarsch vor uns. Der Tag beginnt bei Sonnenschein mit einer schönen Pilgerwanderung.

Entlang der Flußniederung überqueren wir die mittelalterliche Brücke Ponte da Veiga die dreibogig den Fluss Louro überspannt.

Bald ist die Gedenkstätte und Brücke Ponte das Febres erreicht. Ein Kreuz und eine Gedenktafel erinnert an San Telmo, der auf dem Rückweg von einer Pilgerreise nach Santiago erkrankte und hier 1251 verstarb.

Auch wir gedachten ihm und vielen anderen Pilgern die auf "ihrer" Pilgerreise verstorben sind.



Welch eine Freude! Auf dem Weg trafen wir die schon lange vermissten französischen Pilger aus Grenoble u. Lyon. Auch sie machten eine Rast! Ihre Männer waren noch auf dem Strecke; denn nicht jede Frau geht so viele Kilometer wie meine Beate.


Der Frohe lächelt, wenn er mit seinen 
Freunden zusammen ist.

Gestärkt mit Cafe con Leche und einem Bocadillo mit Jamon haben wir uns dann wieder auf die Strecke begeben; denn es lagen noch einige Kilometer vor uns.


Redondela die Hauptstadt des galizischen Camino Portuguès ist in Sicht! Was wir allerdings nicht wussten war, dass wir danach noch 4 km zu unserem Quartier Antolin http://hotelantolin.com/  vor uns hatten. Dafür wurden wir mit dem Blick aus dem Fenster mit der Atlantikküste belohnt.

Puente de Rande e isla de San Simòn 
Eine zusätzliche Belohnung ergab sich durch die "Fischer"
des Ortes. Die Sympathie stimmte und schnell luden sie uns an ihren Tisch ein und sangen  spanische Folkloremusik.

Wenig später kamen auch unsere französischen Pilgerfreunde und so war der anstrengende Tag wie weggeblasen.

Danke für alle die dazu beigetragen haben das es "unser Tag" wurde

...spanische Fischer, französische Freunde und Beate
Wolfgang war der Fotograf
Bedingt dadurch, dass wir gestern eine lange Etappe gegangen sind begnügen wir uns heute mit nur 19 km. Die erste Kilometer verlaufen an der wild - romantischen Bucht Ria de Vigo und durch Wälder zum ersten Highlight die "Ponte Sampaio"                                                                     

Ponte de Sampaio  über den Rio Verdugo
Die römische Steinbrücke wurde 1795 nicht nur für die Pilger  eingeweiht.  Wenige Jahre später Schauplatz im Unabhängigkeitskrieg gegen die französischen Besatzer unter Napolion.

Der Weg führt weiter durch die engen Gassen der Altstadt bis zur zerfallenen Ponte Nova Brücke. Heute erinnert nur noch die ausgefahrenen Steinquader unter unseren Füssen daran.



An der nächsten Information erkundigten wir uns nach einer privaten Herberge, Schnell kam man unseren Wunsch nach und verfrachtete die Pilger Beate und Wolfgang im ... http://www.hoteldabarca.com/
Naja für den Preis konnten wir nichts anderes erwarten und waren dennoch sehr zufrieden.

Die Unterkunft war nicht weit von der City entfernt und so ging es auf fotografische Entdeckungsreise.

Kirche Santuario de la Perigrina

           
             Warum sollten nicht auch die Pilger
                                                                     zu den warmen Quellen der Könige 
                                                                                                                             wandern?

Nur noch 40 km trennen uns nach der heutigen Etappe von Santiago. So lag es nahe, dass auch wir uns nach der Wegstrecke in den warmen Quellen von Caldas de Rei eine Entspannung gönnten um die Energie für die letzten Kilometer zu tanken.

Aber was schwärme ich schon vorher! Ohne Fleiß kein Preis! So ging es nach dem spanischen Frühstück gegen 8 °° Uhr auf den Jakobsweg. Ein letzter Gruss an Pontevedra und schon pilgerten wir über die Ponte do Burgo.




.... weiter geht es ein kleines Stück entlang der Straße in ein fruchtbares Tal. Cafès, Restaurants säumen immer wieder die Wegstrecke und laden fast zum "Stillstand" ein. (Stillstand ist Rückschritt)


Alle haben ihr eigenes Päckchen zu tragen

....wir haben auch den 9. Tag auf dem Camino hinter uns gebracht und sind stolz uns gleich den Preis nicht nur für den heutigen Tag abzuholen. An der Reception http://www.balnearioacuna.com/ standen schon viele in der Schlange und wollten auch in die heißen königlichen Quellen.

Caldas de Reis ist eine kleine Stadt zwischen den Flüssen Rio Umia und Bermana und lebt schon seit vielen tausend Jahren von den heißen Quellen. Wurde von den Kelten beiedelt und liegt an der Via Romana XIX. Der Name dieser Zeit ist "Aquae Celenae"


             Kirche Iglesia de Santo Tomàs de Canterbury

Padron die Ankunft des toten Apostels Jakobus

Die vorletzte Etappe ist geprägt von der Geschichte des Apostels.
Calas de Reis haben wir über die Römerbrücke verlassen und bewegen uns in Richtung Rio Bermana und dem grünen fruchtbaren Tal.


Am Wegesrand treffen wir auf Bauern die absolut  nichts mit "unserer" heutigen Zeit in Deutschland zu tun haben. Uns war es peinlich an diesen fleißigen Händen vorbeizulaufen ohne zu helfen.
Dennoch strahlte die "ältere" Dame Zufriedenheit aus und lud  zu einem "kleinen Plausch" ein.


Wenn ich ehrlich bin, habe ich nichts verstanden; dennoch war es für mich eine Bereicherung einige Minuten Zeit zu haben, stehen zu bleiben, nachdenklich zu sein. Mich hat die Begegnung in meine Kindheit zurück versetzt.
Wahrheit oder alles nur ein Schattenspiel?

Wenn ich bedenke, dass in Padron der Leichnam des enthaupteten Apostel Jakobus angelandet sein soll und wir heute hier an der gleichen Stelle stehen, stellen sich auch bei mir Fragen über Fragen.

Die Geschichte wirft eben Fragen auf die bis heute nicht eindeutig geklärt  sind.

In der Kirche Igreja  de Santiago wird der Steinpfosten an dem das Boot vertäut wurde unter dem Altar aufbewart.

Neben derKirche befindet sich die Pilgerherberge wo gegen 12 °° Uhr schon viele Pilger warten um ein Bett zu bekommen.

Wir haben es vorgezogen in den alten Bischhof`s Gemäuern der Casa  Grande da Capellanja http://www.casagrandedacapellania.es/  zu nächtigen und sind mit unseren Rucksäcken weiter durch das Tal Rio Ulla gezogen.





Nach dem Frühstück lachte uns die Sonne schon entgegen als wollte sie uns heute sagen: Der Weg ist das Ziel denn es sind  nur noch 17 500 Schritte und wir kamen an der Kathedrale in Santiago de Compostela nach 10 Tagen  an.


Nachdem wir um 12 °° Uhr noch die ergreifende Pilgermesse in der Kathedrale erleben  durften, fiel alle Last von uns ab und wir weinten vor Glück.

Das letzte Ziel des Pilgers ist die Glückselikkeit.

Unser Quartier http://www.pensionconencanto.com/  war uns schon bekannt und da rief auch schon unsere Pensions Wirtin  PRIAS, PRIAS muchas gracias bienvenidos al 5 veces en mi hostal. Nahm uns in ihre Arme und schüttete ein Cafe con Leche auf.



Wir konnten es kaum glauben; denn wir sind wirklich wieder in Santiago.


"Ankommen - erwartet werden"  Die Diözesse Rottenburg - Stuttgart macht sich in Santiago verdient um die Pilgerseelsorge. Eine interessante Begegnung mit Pilgern und vielen Informationen sollte kein Pilger verpassen. 




Zu finden ist der Pilgertreff  jeden Tag um 13 °° Uhr nach der Messe am Nordportal der Kathedrale vor  dem ehemaligem Kloster San Martin Pinario http://www.sanmartinpinario.eu/ übrigens können hier auch Pilger nächtigen. Die Gastronomie steht Jedemann / frau morgens, mittags und abends zur Verfügung.

Beate u. Wolfgang treffen die
 französischen Pilgerfreunde vor der Kathedrale

Über den Dächern von Santiago de Compostela

.... ein spiritueller Rundgang auf dem Dach der Kathedrale von Santiago
 mit einem klick auf das Bild bist auch du dabei.



Der Weg der Ruhe




... wer diesen sucht findet den Intiationsweg indem er bis ans Ende der Welt Kap Finisterre pilgert. So viele Fragen uns bedrängen, so viele Hoffnungen erhellen unseren Weg.


... im Hintergrund der Ort A Ponte Maceira mit der mittelalterlichen Brücke über den Fluss Tambre aus dem 14. Jh. sie ist von einer schönen Landschaft voller Natur und Sehenswürdigkeiten umgeben. Es ist fast eine Sünde wenn hier bei einem Cafe con Leche nicht die Aufmerksamkeit auf die "Schönheiten" der Umgebung gelenkt wird.


Nach einer Wegstrecke erreichen wir die kleine Kreisstadt Negreira mittelalterlichen Ursprungs, auf die Hemingway in seinem Roman "Wenn die Stunde schlägt" anspielt. Die Stunde hat auch bei uns geschlagen und so suchen wir uns die Herberge http://www.hotel-tamara.com/

Am 2. Tag auf dem Camino Finisterre war der Himmel voller Geigen. Vorsichtshalber verpackten wir schon einmal die Rucksäcke mit einer Regenhaube.Die einheimische Flora und die schöne Landschaft haben in diesem Abschnitt den Vorrang: Stechginster, Maisfelder, Kiefern, Eukalypten ..... Ein weiteres Merkmal sind die "Horreos" für die Feldfrüchte.

Nach einigen Bergpassagen kommen wir zu einer Römerbrücke die den Rio Xallas überquert und die Gemeinden Mazaricos und Dumbria verbindet. Wir erreichen schließlich unser Etappenziel Olveiroa wo sich zwischenzeitlich 3 Herbergen befinden. Die uns bekannte Casa Rural As Pias http://www.aspias.net/ war auch in diesem Jahr unser Quartier. Hier kann man rund um die Pilgeruhr essen und Vino Tinto trinken und zum "Nachtisch" wird auch noch deine Wäsche gewaschen.

Trocken sind wir noch bis zu diesem Ort gekommen aber auch keinen Schritt weiter; denn es kam was sich schon andeutete der Regen.

So empfing uns der nächste Tag und wir sind mit einem riesigen Sprung über die Pfützen gesprungen.

Ganz in der Nähe von Cee liegt die Kleinstadt Corcubion.  Direkt am Pilgerweg das Elternhaus, von Anton Pombo einem  Pilgerbuchautor, der dieses zur Herberge  Casa da Balea http://www.casadabalea.com/ umgebaut hat.


Wir waren von der Freundlichkeit und dem Sachverstand des Pilgers sooo überzeugt, dass wir jederzeit wieder einkehren würden. 
Hereinspaziert in die gute Stube!!
Gracias


Am Ziel:
... ein Frühstück von Anton selber zugerichtet eine "Herzliche Verabschiedung" und Bon Camino zu unserem Ziel.

Finisterre! Welch ein Hochgefühl, wenn man es schließlich erreicht! Angekommen, wo man hinwollte -
ein Geschenk, mit der eigenen Frau!

Warum nur mischt sich auch leise Wehmut in die Freude? Ist es nicht das Gefühl, dass der Weg zu Ende ist? Bei all den Mühen, Entbehrungen, Zweifeln und Rückschlägen:
 Der Weg ist ein Teil unserer selbst geworden. Wie die Fülle gelebten Lebens, die wir schon hinter uns haben. Auf einmal erinnern wir uns nur noch der Freuden.

Unterkunft & Herberge : Mirador Fin da Terra

... am Atlantischen Ozean in Finisterre

Keiner kommt von einer Reise so zurück, 
wie er weggefahren ist.

Wir sind wie geläutert,
inzwischen hat uns der "Camino" verwandelt.

Wir entdeckten freundliche Unterkünfte
und schöne Wege, die nirgendwo beschrieben stehen.

                                 Ultreia
                                  En un gracias y adiós